Frieden bringt Erleichterung
Wie oft Frieden im Leben fehlt, lässt sich schnell erfassen. Vorausgesetzt, man ist fähig, aufrichtig auf sich selbst zu schauen. Wie leicht uns doch gewisse Dinge aus der Harmonie katapultieren. Manchmal genügt ein einzelner Gedanke. Andere Male hadern wir mit Gefühlen und gelegentlich landen wir in herausfordernden Lebenssituationen, um die wir lieber einen Bogen machen würden.
In solchen Momenten ist das Gehör verschlossen für aufmunternde Hilfestellungen, die uns tröstend vermitteln, dass alles ein Ende hat. „Wäre es doch schon vorbei“, habe ich in solchen Situationen oft gedacht und mich dabei sehnlichst aus dieser misslichen Lage gewünscht. Weit weg von hier. So geht es vielen. Manchmal ist der Schmerz zu gross und die Last zu schwer, so dass selbst die Aussicht auf bessere Zeiten im Moment keine Abhilfe schafft.
Und doch gibt es da etwas ganz Konkretes, was wir in diesen Fällen tun können, damit es erträglicher wird. Ich hatte es zwar dauernd vergessen, aber geholfen hat es am Ende immer. Dadurch wird Dramatik sanfter, die eigene Abwehrhaltung weicher und Schwere verliert an Gewicht. Wie der Zauber von Frieden uns hilft, schwierige Lebensphasen oder Momente zu meistern, teile ich in diesem Beitrag.
Wenn der Frieden fehlt
Dann finden irgendwo immer irgendwelche Kämpfe statt. Sei dies offen und anschaulich oder tief im Verborgenen. Wenigstens eine aktive Seite ist daran beteiligt, welche vehement ihre Grenzen verteidigt oder das Gegenüber angreift. Auf jeden Fall trifft sich Härte mit Kälte, alles Liebliche wird im Keim erstickt. Vielleicht kommt es zu einem Zucken oder Zappeln, aber die allgemeine Situation bleibt festgefahren, erstarrt. Nicht selten bäumt sich das Gegenüber zu einem Gegenschlag auf. Ein aktiver Kampf entsteht, der die Grenzen verhärtet.
Der Atem stockt, das Herz geht zu, die Muskeln verspannen sich, Stress breitet sich aus. Schliesslich werden sämtliche Systeme in Alarmbereitschaft versetzt. Das sind deutliche Anzeichen von Krieg. Ob diese Kriege nun in der Welt, zwischen Personen oder im eigenen Innern stattfinden, ist egal. Sie existieren und berauben alles Lebendige seiner Freiheit und Unbeschwertheit. Trostlosigkeit breitet sich aus und beseelt den Raum mit einer erdrückenden Schwere.
Im Frieden ist alles Willkommen und darf sein, wie es ist
Wenn es uns gut geht, begleitet uns Zufriedenheit und wir gehen unbekümmert durchs Leben. Meistens sind wir dann in Frieden. Nagen jedoch da und dort ein paar Sorgen oder fühlen wir uns von etwas unangenehm berührt, dann geht’s meist schneller als wir denken und schon sind wir in Abwehrhaltung. Da kann man dem eigenen System gerne mal Bewunderung zollen ob der ultraschnellen Reaktionsfähigkeit.
Was mir nicht passt, will ich nicht, das soll weg, also mach‘ ich zu. Da haben wir den Unfrieden. Wenn die Grenzen zu sind, hat der Frieden keinen Platz mehr.
Frieden ist sanft und weich, er verbindet und bringt Erleichterung. Mein Frieden ist weit, warm und umarmt alles, was da ist. Niemals verliert er einen bösen Gedanken oder stösst etwas weg. Er ist wie ein süsser Duft, den ich unermüdlich einatmen könnte, ohne jemals von ihm gesättigt zu sein. Frieden ist ausatmen und mich fallen lassen in die unendliche Freiheit. Er fühlt sich so sicher und selbstverständlich an, ich kann gar nicht anders, als mich ihm vertrauensvoll hinzugeben. Dabei lösen sich alle Anspannungen und ich sinke genüsslich ins Hier und Jetzt. Ich komme an, bin zu Hause.
Geschlossene Grenzen als Folge von Unfrieden
Wenn mich etwas stark erfasst, was meine Emotionen in Aufruhr bringt, dann lehne ich zuerst das unerwünschte Gefühl ab und im Anschluss darauf meine Reaktion, also mich selbst. Besonders intensiv gestaltet sich die Angelegenheit, wenn sich dabei Gefühle zeigen, die man lieber verbergen will, weil sie unnötig, sinnlos oder übertrieben erscheinen. Die Ablehnung wirkt wie ein Verstärker und intensiviert alles.
Wir fühlen uns machtlos, ausgeliefert. Weil wir Krieg führen gegen das, was wir sind und erleben. Vielleicht ist es auch nicht so schlimm und wir lehnen uns und die Reaktion ab, ohne gleichzeitig in Kampfhaltung zu gehen. Aber die Bereitschaft schlummert irgendwo, sie erwartet einen Angriff.
Egal ob Krieg oder Ablehnung, die Grenzen gehen zu. Das Herz wird hart, es weht ein kühler Wind und wir halten krampfhaft an etwas fest. Vielleicht ist es die eigene Härte, die uns zeitlebens begleitet? Oder ein Schutzmechanismus, den wir früher einmal des überleben Willens gebraucht haben? Wenn es uns kalt oder peinlich erwischt, reagieren wir erst einmal mit Ablehnung. Wir verschliessen die Grenzen und halten auf Abstand, was uns vermeintlich bedroht. Sicher ist sicher.
Liebe und Frieden als Team
Aber ist es wirklich nützlich? Macht es uns glücklich? Bringt es uns weiter? Leben ist Bewegung. Es entfaltet sich im unendlichen Jetztraum. Alles Starre und Feste ist demnach das Gegenteil von Leben. Es führt den Menschen in die Krankheit, es entzieht ganzen Systemen die Energie. Was starr und fest ist, ist kalt. Da fehlt es an Wärme, weil kaum Platz für Bewegung existiert.
Auch das Herz ist traurig, weil es sich nicht ausdehnen kann. Seine wahre Natur des Verbindens wird unterbunden. Es muss sich zurückhalten, es wird eingezäunt. Gleichzeitig wartet es geduldig und ist just zur Stelle, wenn sich die Grenze auch nur einen Spalt weit öffnet. Wenn es ein Schlupfloch findet, wodurch es seine Wärme verbreiten kann, dann findet das Herz mit seiner Liebe den Weg. Und wo die Liebe ist, ist der Frieden nicht weit. Die beiden sind ein Team.
Wenn Frieden sich ausbreitet, ist gleichzeitig das Herz geöffnet. Denn es ist die Liebe, die ja sagt. Und wenn sie das tut, dann folgt ihr der Frieden als Ausdruck dieser Ja-Energie.
Eine schwierige Situation annehmen schafft Frieden und das bringt Erleichterung
Wann immer ich mir erlaube, den aktuellen Geschehnissen oder Gefühlen Raum zu geben und sie willkommen zu heissen, bin ich in Frieden. Das ist so viel besser, als in Abwehrhaltung gegen bestimmte Gefühle und die damit verbundenen Reaktionen zu sein.
In schweren Momenten hilft es mir, mich selbst in den Arm zu nehmen und mir zu sagen: „Egal, was du jetzt gerade erlebst, es darf sein. Du brauchst nicht dagegen anzukämpfen“. Das gehalten werden schenkt Geborgenheit und die Worte bringen Heilung, weil sie die Melodie des Friedens spielen. Ob dich nun deine Seele in den Arm nimmt, dein erwachsenes Ich, ein Schutzengel oder Krafttier, entspringt ganz deiner persönlichen Vorliebe. Vielleicht brauchst du das alles nicht. Am Ende zählt die Wahl für Frieden.
Probiere es aus, wenn du wieder einmal in Schwere oder Trübsal versinkst, wenn du in einer Situation feststeckst, aus der du flüchten willst. Sei für dich da oder erlaube was auch immer, dich aufzufangen und dir zu helfen, dich mit allem, was du bist, anzunehmen. Werde zum Frieden, den du in der Welt sehen willst.
Sollte es dir dennoch schwerfallen, diesen Prozess in Gang zu bringen, weisst du, wo du mich findest. In einem Coaching gebe ich dir Starthilfe, damit du erkennst, wie einfach es sein kann.
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