Hochsensitivität
Hochsensitivität betrifft rund 20 % der Bevölkerung, Tendenz steigend. Jeder Mensch ist auf eine Art Sensibel (Wahrnehmung über die fünf Sinne) oder Sensitiv (Wahrnehmung über weitere Sinne). Menschen mit hochsensiblen Persönlichkeitsmerkmalen verarbeiten mehr Informationen als Normalsensible, wobei die Ausprägungen so unterschiedlich sind, wie es Fingerabdrücke gibt. Innerhalb der Hochsensitiven gibt es zahlreiche Abstufungen, was ein sehr breites Streufeld ergibt.
Der Begriff hochsensible Persönlichkeit (HSP) wurde von der amerikanischen Psychologin Elaine N. Aron geprägt. Ich persönlich bevorzuge den Ausdruck hochsensitive Persönlichkeit. In der Wissenschaft spricht man auch von erhöhter Neurosensitivität
Einige hervortretende Merkmale Hochsensitiver:
- Nervenreize nehmen sie intensiver wahr
- ihre Gehirnaktivität ist überdurchschnittlich hoch
- sie benötigen mehr Pausen um ihre Eindrücke zu verarbeiten
- in der Regel ist ihre Intuition stark ausgeprägt
- oft nehmen sie andere wichtiger als sich selbst
- sie können sehr streng zu sich selbst sein
- oft fällt es ihnen schwer, sich abzugrenzen
- es besteht eine erhöhte Anfälligkeit für Stress
- … welche Merkmale würdest du hervorheben?
An welchem Punkt stehst du?
1. Gehörst du zu denen, die unbewusst mit ihrer Hochsensitivität leben?
Das Thema ist neu für dich
Verstehst du dich und dein Verhalten nicht? Bist du unglücklich und lehnst deine Andersartigkeit ab? Überfordert dich das Leben, deine Wünsche, andere Menschen oder deine Arbeit? Bist du oft gestresst, brauchst mehr Ruhe? Hast du das Gefühl, nicht am Leben teilnehmen zu können? Vielleicht bist du „zufällig“ auf dieser Seite gelandet und begegnest diesem Begriff das erste Mal?
2. Weisst oder vermutest du, dass du hochsensitiv bist und hast dich bis jetzt nicht damit auseinandergesetzt?
Du hast eine Ahnung, der du bis jetzt keine Aufmerksamkeit geschenkt hast
3. Hast du dich mehr oder weniger damit abgefunden, dass du eine HSP bist?
Du willst dich und deine Bedürfnisse besser kennenlernen und achtsamer damit umgehen
4. Vielleicht lebst du in Frieden mit deinen Qualitäten und geniesst deine Stärken?
Du gestaltest dein Leben als HSP aus deiner Kraft
Mit diesen vier Phasen skizziere ich schemaartig die Entwicklungsschritte meines Weges. Die Übergänge gestalten sich fliessend. Es kann ein Hin und Her sein zwischen den Phasen. Auch wenn man Punkt drei oder vier kennt, kann man durchaus zurückfallen und eine vorherige Stufe wieder erleben. Stelle dir eine Spirale vor: Man passiert immer wieder den gleichen Punkt aber auf einer anderen Ebene. Betrachte die Liste als grobe Orientierung. Wo siehst du dich?
Wenn man weiss, wo man ist, findet man den Weg zum Ziel leichter.
Suchst du Orientierung, fehlen dir Perspektiven, damit du deinen Weg motiviert weitergehen kannst? Willst du das Leben aus deiner Kraft leben, dich lebendig, sicher und klar fühlen? Hast du genug von Stress und Unruhe und sehnst du dich nach Gelassenheit und dem Gefühl von «im Fluss sein»? Dann melde dich bei mir, ich unterstütze dich in deinem Entwicklungsprozess. Profitiere von einem kostenlosen Erstgespräch. Ich freue mich auf dich!
Du bist nicht allein
Immer mehr Menschen entdecken ihre erhöhte Sensitivität. Gleichzeitig erhält das Thema grundsätzlich mehr Aufmerksamkeit, was dazu führt, dass sich eine steigende Anzahl von Menschen im Profil eines HSP wiederfinden.
Das Großartige an der Sache ist, wir werden immer mehr. Wenn immer mehr Menschen sich für ihre Sensibilität und Sensitivität öffnen, wird sich mit der Zeit auch etwas in der Gesellschaft verändern.
Weg vom krankmachenden Leistungsdenken hin zu mehr Achtsamkeit und Wertschätzung. Natürlich geschieht das nicht von heute auf morgen.
Aber jeder Einzelne trägt dazu bei, wenn er bei sich selbst eine Haltung der inneren Verbindung, des Friedens und der Aufrichtigkeit entwickelt. Ganz im Sinne von: Wie innen, so aussen.
Wie unsere Gaben die Welt bereichern
Hochsensitive stehen für Werte ein, die jedem Lebewesen guttun. Dazu gehören unter anderem Empathiefähigkeit, Rücksicht, Respekt, Liebe, Kreativität, Spiritualität, Achtsamkeit, Aufrichtigkeit und Hingabe.
Als Hochsensitive werden die meisten früher oder später durch das Körpersystem in ihre Grenzen verwiesen. Leistungsdruck und die allgemeine Fülle an meist überflüssigen Informationen kann zu Reizüberflutung und Stress führen. Dabei wird uns klar, dass wir fühlende Wesen sind und Bedürfnisse haben, denen wir Sorge tragen sollten.
Die Normalsensitiven sind unter Umständen fähig, ihr Leben lang über Missstände hinwegzusehen und wie gehabt weiterzuleben. Sie kultivieren möglicherweise eine Haltung der Gleichgültigkeit, der Trennung, des Jammerns und können dabei aus unserer Sicht viel Schönes verpassen.
Die Rückverbindung mit dem eigenen Körper, mit der Seele und damit einhergehende Erkenntnisse, tragen zu einem erfüllteren Leben bei.
Träume werden verwirklicht, Potenziale entfaltet. Dinge werden bewegt und Projekte finden ihre Umsetzung. Und zwar mit Hingabe, Leichtigkeit und Freude. Natürlich braucht es Aktivität (das Leben erledigt sich schliesslich nicht im Schlaf), aber die kostet nichts.
Im Gegenteil, sie trägt das Geschenk eines reichhaltigeren Lebens in sich. Darum ist Hochsensitivität so wundervoll! Sie ist es Wert, die eine oder andere Krise zu bewältigen. Ich würde sagen, das Leben enthält durch unsere Art wahrzunehmen mehr Leben, mehr Tiefe und ist darum „saftiger“.
Aus Liebe zu sich selbst handeln
Jeder Mensch hat es verdient, seine Bedürfnisse ernst zu nehmen und für sie einzustehen. Dabei geht es darum, etwas aus Liebe für sich zu tun. Zum Beispiel nicht nur den leistungsorientierten Menschen in uns zu Wort kommen lassen, sondern auch den Körper und die Seele mit in die Lebensgestaltung einbeziehen.
Weil ich mich Liebe, tue ich etwas für mich,
das mir guttut.
Es kann dauern, bis wir bereit sind, Verantwortung für uns zu übernehmen. Aber es gehört definitiv zu unserem Weg.
Dabei verbinden wir uns mehr mit uns selbst, entdecken wer wir sind und dringen vielleicht sogar bis zum Kern unseres Wesens vor. Spätestens an diesem Ort finden wir unser Licht. Das verändert alles! Wir erleben die Welt aus einer komplett neuen Perspektive und sehen Zusammenhänge, die vorher im Verborgenen geschlummert haben.
Erhöhte Sensitivität als Folge des Bewusstseinswandels
Es gibt Menschen, welche andere auf Dinge aufmerksam machen. Auf diese Weise gelangen Themen in unseren Fokus, welche zuvor ausgeblendet waren. Dabei wandert Aufmerksamkeit in neue Bereiche.
Das ist Bewusstseinserweiterung: Man dehnt sein Bewusstsein in Ebenen aus, die man zuvor noch nicht gekannt hat.
So kann es sein, dass die einen die Existenz von etwas vehement verneinen, während andere schon längst damit leben. Dieser natürliche Entwicklungsprozess ist für jedes Wesen möglich. Sobald es bereit ist, richtet es den Fokus auf einen neuen Bereich, taucht in ihn ein und beginnt mit der Erforschung.
Dabei entdeckt es, je länger und eingehender es sich mit dem Thema befasst, eine neue Tiefe und Vielseitigkeit in dieser Sache. Je nach Potenzial, das wir auf die Erde bringen, haben wir andere Interessen und Prioritäten. Darum will der Eine alle Fragen beantwortet haben, während ein anderer zufrieden ist mit seinem Nichtwissen.
Jeder hat ein Recht darauf, seinen Weg zu gehen und seine Wahrheiten zu entdecken. Alle sollen ihre individuellen Überzeugungen leben dürfen und sich im eigenen Tempo entfalten können.
Die Herausforderungen der aktuellen Zeit fordern die Menschen auf, mehr mit sich selbst in Kontakt zu sein. Sobald wir uns für uns öffnen, nehmen wir automatisch mehr wahr.
Es ist, wie wenn man mit einem Fernrohr einen Ausschnitt genauer betrachtet. Dann sieht man mehr Details.
Sinne entwickeln sich nicht einseitig. Eine feinere Wahrnehmung entsteht gleichzeitig nach innen und nach aussen. Wer sich zum Beispiel für sein Empfinden interessiert, ist auch empfänglicher für das der anderen.
Je mehr achtsame Menschen es gib, umso mehr Menschen mit einer sensibilisierten Wahrnehmung werden sich zeigen. Diese mögen nicht per se die von Elaine N. Aron herausgearbeiteten Merkmale einer angeborenen HSP mitbringen, jedoch teilweise ähnlichen Phänomenen begegnen.
Bewusst mit Hochsensitivität umgehen, wertvolle Tipps
Eine achtsame Lebensführung hilft bei einem überaktiven Nervensystem
Aufgrund persönlicher Erfahrung weiss ich, dass Hochsensitivität mit einem überaktiven Nervensystem zusammenhängen kann. Das System verarbeitet mehr Informationen als bei Normalsensiblen und verlangt besondere Aufmerksamkeit.
Einerseits setzt es mehr Energie um und benötigt entsprechende Nahrung. Andererseits braucht es regelmässig Erholungsphasen, um herunterzufahren und Erfahrungen zu integrieren.
Stress fördert bekanntlich die Leistungsfähigkeit. So kann es vordergründig wirken, als wäre alles in Ordnung, während das System im Hintergrund bereits an Überforderung leidet. Das geht bis zu einem gewissen Punkt gut und dann ist fertig mit der Vernachlässigung der eigenen Ruhebedürfnisse. Dann heisst es: Erholen – und zwar ohne dabei die Gedanken turbomässig kreisen zu lassen.
Hilfreich ist es, die Energie aus dem Kopf in den Körper zu bringen. Grundsätzlich gilt: Eine achtsame Wahrnehmung und liebevolle Selbstfürsorge unterstützt die ganzheitliche Gesundheit. Mit dieser Einstellung erkennt man früh genug, wann die nächste Pause ansteht.
Dank Selbstfürsorge ein Burnout verhindern und gestärkt durchs Leben gehen
Ich habe früh in meinem Leben schon viele Hilfsmittel kennengelernt, die mir im Umgang mit Stress helfen. Auch durfte ich erleben, wie wohltuend es ist, achtsam mit mir umzugehen. Trotzdem wählte ich den Weg der Trennung, der mich schlussendlich in ein Burnout führte. Während der Regeneration habe ich das vorhandene Wissen endlich umgesetzt. Und siehe da, es wirkt tatsächlich!
Wer ein Ausbrennen verhindern will, tut gut daran, sich kennenzulernen und über die eigenen Bedürfnisse Bescheid zu wissen. Es ist besonders wichtig für Hochsensitive, dass wir uns in Liebe und Mitgefühl begegnen.
- Unser System unterstützen wir mit entsprechender Nahrung.
- Neben der geistigen und nervlichen Aktivität sollten wir für einen Ausgleich sorgen, der uns die nötige Ruhe gewährt.
- Ein achtsamer Lebensstil tut gut, auch wenn man aus Gewohnheit lieber über alles hinweghuscht…
- Bewegung und Ausdruck gleichen das mit Hormonen überfüllte System aus. Sie helfen auch, die Energie in ihren natürlichen Fluss zu bringen.
- Ein klarer Fokus hilft, die Aufmerksamkeit zu steuern und mit dem verbunden zu sein, was uns dient.
Du hast Fragen? Ich freue mich über deine Kontaktaufnahme!
Ein Liebeslied für den hochsensitiven Körper
Auf der Webseite vom «Netzwerk Hochsensibilität» wurde ein Beitrag von mir veröffentlicht mit dem Titel: Ein Liebeslied für den hochsensitiven Körper. Vielleicht magst du dort vorbeischauen und dich inspirieren lassen? Einfach auf den Titel klicken und schon wirst du hingeführt.